Spannung ist ein wichtiges Element guter Geschichten und kann auf ganz unterschiedliche Weise erzeugt werden. Hier möchte ich dir ein paar Tipps geben, um Spannung aufzubauen, und dabei auch auf die Besonderheiten bei Kinderbüchern eingehen.
Warum ist Spannung im Kinderbuch so wichtig?
Einige Leute denken, Kinderbücher müssten weniger spannend sein als Bücher für ältere Zielgruppen. Aber das stimmt so nicht. Es mag zwar eine andere Art der Spannung sein, aber Spannung aufzubauen, ist hier mindestens genauso wichtig wie bei Erwachsenenbüchern. Vielleicht sogar noch wichtiger. Denn während Erwachse einen langsamen Einstieg in die Geschichte oder weniger spannende Passagen eher verzeihen, verlieren Kinder schnell die Lust am Buch, wenn es sie langweilt. Das gilt gerade für jüngere Kinder, für die das Lesen vielleicht noch mit Anstrengung verbunden ist. Hier ist eine gewisse Grundspannung besonders wichtig, um die Lust zum Weiterlesen zu wecken und aufrechtzuhalten.
Spannung ≠ Action
Wichtig ist dabei, dass Spannung nicht mit Action verwechselt werden darf. Natürlich kann Action für Spannung sorgen. Aber ein Buch kann auch ohne Kampf- und Abenteuerszenen auskommen und spannend sein. Es muss auch nicht gruselig sein oder für den absoluten Nervenkitzel sorgen. Denn es gibt ganz unterschiedliche Arten von Spannung und so lässt sich Spannung auch auf ganz unterschiedliche Weisen erzeugen.
Wie kann ich Spannung aufbauen?
Um Spannung aufzubauen, ist ein aktiver Einstieg in die Geschichte sinnvoll und auch später sollte ein starker Fokus auf der Handlung und weniger auf Beschreibungen oder ausführlichen Gedankenwiedergaben liegen. Statt also mit einer ausführlichen Beschreibung der Welt oder der Hauptfiguren zu starten, könntest du die Hauptfigur gleich am Anfang der Geschichte aktiv handeln lassen. So fühlt man sich ihr gleich viel näher und bekommt ein klareres Bild von ihr und ihrer Persönlichkeit. Auch das kann zur Spannung beitragen – denn wenn mir die Figuren wichtig sind, interessiert es mich automatisch, was sie erleben werden und ich finde das Buch automatisch spannender. Außerdem kann es helfen, offene Fragen aufzuwerfen und auf diese Weise Neugier zu wecken.
Zielgruppe im Hinterkopf behalten
Bei der Planung der Handlung und auch beim Schreiben solltest du immer deine Zielgruppe im Kopf behalten und überlegen, was die Kinder oder Jugendlichen in diesem Alter spannend finden könnten. Denn für Vierjährige ist natürlich etwas ganz anderes spannend als für Zwölfjährige. Ein Kindergartenkind kann sich vielleicht damit identifizieren, dass die Hauptfigur Angst vorm Monster unterm Bett hat – eine Viertklässlerin wahrscheinlich schon weniger.
Auch wenn du Gewalt oder ähnliche Themen in deinem Buch einbauen möchtest, solltest du darauf achten, das immer altersgerecht umzusetzen, und immer überlegen, wie viele Details gerade nötig und passend sind oder wie sich einzelne Aspekte abmildern lassen.