NaNoWriMo – der Schreibmonat

von | Nov 1, 2024 | Allgemein | 0 Kommentare

Im November ist es wieder so weit und der National Novel Writing Month (kurz: NaNoWriMo) beginnt. Unter Schreibenden ist der November daher auch als Schreibmonat bekannt und viele fiebern darauf hin, in dieser Zeit besonders intensiv an ihrem Projekt zu arbeiten. Falls du noch nicht davon gehört hast, findest du hier eine Erklärung und vor allem auch ein paar Tipps, wie du die Zeit optimal für dich nutzen kannst.

Was ist der NaNoWriMo?

Der NaNoWriMo findet jedes Jahr im November statt und es geht darum, in 30 Tagen 50.000 Wörter am eigenen Schreibprojekt zu schreiben. Das sind etwa 1.667 Wörter pro Tag, was herausfordernd, aber in den meisten Fällen machbar ist. Der Grundgedanke ist, am 1. November mit einem komplett neuen Schreibprojekt zu beginnen. Aber in der Praxis schreiben einige auch an bereits angefangenen Projekten weiter oder arbeiten an mehreren Projekten parallel zueinander. Denn strikte Regeln gibt es nicht und du kannst die Vorgaben bei Bedarf so anpassen, wie es für dich am besten passt. Schließlich geht es beim NaNoWriMo primär um die Freude an der Teilnahme und das Schreiben an sich.

Manche kritisieren am NaNoWriMo, dass solche Events die Quantität zu sehr in den Vordergrund rücken und die Qualität darunter leidet. Ich persönlich sehr das aber anders, denn viele Leute schreiben nicht besser, nur weil sie langsamer schreiben. Häufig ist es erst mal wichtig, den ersten Entwurf überhaupt zu Papier zu bringen. Danach kann man immer noch daran feilen, bis man zufrieden ist. Aber ein leeres Blatt lässt sich nicht überarbeiten.

Wie kann ich mich auf den NaNoWriMo vorbereiten?

Theoretisch musst du dich nicht viel auf den NaNoWriMo vorbereiten. Es genügt, wenn du eine grobe Idee hast, die du gerne zu Papier bringen möchtest. Und im Grunde kannst du am 1. November dann einfach mit dem Schreiben beginnen. Einige Leute handhaben es tatsächlich so und haben wirklich nur eine grobe Idee davon, was genau sie schreiben werden, und entwickeln die Handlung und die Figuren während des Schreibens.

Vielen hilft es aber auch, ihr Buchprojekt vorher zu planen. Dann kannst du dir Gedanken über den Plot machen und überlegen, welche wichtigen Szenen auf jeden Fall in der Geschichte vorkommen sollen und in welcher Reihenfolge sie am meisten Sinn ergeben. Für die Figurenplanung kannst du zum Beispiel Charakterbögen erstellen oder dir zumindest ein paar Stichpunkte zu den wichtigsten Figuren erstellen. Außerdem kann es auch helfen, sich über Punkte wie das Setting, die Atmosphäre oder die Perspektivwahl Gedanken zu machen. Und falls du für deine Geschichte vorab etwas recherchieren musst, kannst du auch das schon im Oktober erledigen, damit du dich im November wirklich aufs Schreiben konzentrieren kannst.

(Weitere Tipps rund ums Planen deines Buchprojekts und das Schreiben findest du übrigens auf diesem Blog.)

Außerdem kannst du weitere Vorbereitungen treffen, um im November möglichst viel freie Zeit zur Verfügung zu haben. Zum Beispiel könntest du versuchen, Termine weitgehend in anderen Monaten unterzubringen. Oder deine To-do-Liste gezielt abarbeiten und Erledigungen machen, damit du sie während des NaNos nicht mehr im Kopf hast. Vielleicht teilst du auch Familie und Freunden mit, dass du im November gezielt an deinem Buchprojekt arbeiten möchtest und deshalb womöglich weniger Zeit haben wirst. Denn mit Unterstützung klappt das Ganze natürlich noch besser.

Was habe ich von der Teilnahme?

In erster Linie bringt dir der NaNoWriMo ganz viel Spaß und Motivation. Denn obwohl das Schreiben eigentlich eine eher einsame Tätigkeit ist, weißt du, dass in diesem Monat ganz viele Leute da draußen das gleiche Ziel verfolgen wie du. Das kann sich positiv auf die Motivation auswirken, weil man plötzlich nicht mehr allein mit seinen Problemen und Ängsten ist und sich gemeinsam über Erfolge und Fortschritte freuen kann. Außerdem kann man sich gegenseitig motivieren oder zu gemeinsamen Schreibsessions verabreden. Gleichgesinnte findest du zum Beispiel im regionalen Forum der NaNoWriMo-Website oder auch in den sozialen Medien.

Im besten Fall hast du dann am Ende des Monats ganz viele neue Wörter geschrieben und bist ein gutes Stück mit deinem Buchprojekt vorangekommen. Und selbst wenn du die 50.000 Wörter nicht ganz erreichst, kannst du trotzdem verdammt stolz auf dich sein. Denn jedes geschriebene Wort ist ein toller Fortschritt!

Mein Kinderbuch soll gar nicht so lang werden – kann ich trotzdem teilnehmen?

Kinderbücher haben nicht immer eine Länge von 50.000 oder mehr Wörtern. Das gilt vor allem für Bücher, die sich an jüngere Kinder richten, zum Beispiel Kinderromane ab 6 oder ab 8. Hier ist es sogar empfehlenswert, dass sie kürzer sind.

Das muss dich aber nicht davon abhalten, am NaNoWriMo teilzunehmen. Denn es geht wie gesagt primär um den Spaß und die Motivation und nicht darum, strikt alle Regeln zu befolgen. Denn auch wenn man sich am Ende die Wortzahl validieren lassen und eine Urkunde bekommen kann, ist das nicht das Hauptziel des Events. Es gibt keine klassischen Gewinne und deshalb ist es auch nicht so schlimm, wenn du die Regeln ein bisschen anpasst.

Du kannst dir also ein persönliches Ziel überlegen und den NaNo so an deine eigenen Umstände und dein Projekt anpassen. Vielleicht nimmst du dir vor, „nur“ 1000 Wörter pro Tag zu schreiben oder du bist sogar so ambitioniert, dass du gleich 2500 Wörter pro Tag schreiben möchtest. Vielleicht willst du den NaNo auch auf zwei oder drei Wochen verkürzen, weil du eine Woche im Urlaub bist. Überleg dafür einfach, was für dich gut passen könnte.

Und falls du schon nach drei Wochen mit deinem Manuskript fertig bist und es dann zum Beispiel einen Umfang von 30.000 Wörtern hat, ist das doch auch wunderbar. Mag sein, dass du dann nicht offiziell gewonnen hast. Aber dafür hast du einen fertigen ersten Entwurf und das ist toll genug!

Alternativ könntest du auch überlegen, danach mit dem ersten Entwurf eines weiteren Buchprojektes zu beginnen, um insgesamt auf mehr Wörter zu kommen und den November wirklich voll zum Schreiben auszukosten. Ich habe auch schon mitbekommen, dass Leute jeden Tag eine Kurzgeschichte oder ein Gedicht geschrieben haben.

Frag dich also: Was möchtest du persönlich im November erreichen und wie lässt sich das umsetzen? Denn genau darum geht es. Es geht darum, dass du deinen eigenen Schreibzielen und Träumen näher kommst.

Fazit

Also ganz egal, was genau dein Ziel und dein aktueller Stand ist: Der NaNoWriMo ist eine tolle Möglichkeit, um mal einen Monat lang den Fokus bewusst auf dein Schreibprojekt zu legen, um daran weiterzuarbeiten und deinen Traum vom Schreiben zu verfolgen!

Lektorin Lisa Bogen vor einem Bücherregal mit Romanen

Hallo!

Ich bin Lisa, arbeite als freie Lektorin und möchte dir mit diesem Blog Tipps rund ums Schreiben vermitteln. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Kinderbüchern und Jugendbüchern.