Vielleicht hast du dein Kinderbuchmanuskript nur für dich geschrieben oder willst nur wenige Exemplare für dich und deine Liebsten drucken lassen. Wenn du aber über eine Veröffentlichung nachdenkst, stehen dir dabei verschiedene Wege offen.
1. Bei Verlagen bewerben
Die Verlagsbewerbung ist wahrscheinlich das Erste, was den meisten beim Thema Buchveröffentlichung in den Sinn kommt. Hierfür solltest du dir Verlage heraussuchen, deren Programm zu deinem Manuskript passt. Denn wenn der Verlag zum Beispiel auf Bilderbücher spezialisiert ist, wirst du mit deinem Buch für Kinder ab 10 wenig Erfolg haben. Oder mit einem fantastischen Buch bei einem Verlag, der nur realistische Geschichten verlegt.
Auf der Verlagsseite kannst du dich auch informieren, ob Manuskripteinsendungen erwünscht sind und was dabei beachtet werden muss. Häufig werden eine Leseprobe, ein Exposé, eine Autorenvita und ein Anschreiben benötigt. Gerade bei kleineren Verlagen kannst du hiermit Erfolg haben.
2. Bei Literaturagenturen bewerben
Die meisten Verlage bekommen so viele Manuskripte zugeschickt, dass sie keine Zeit haben, alle zu prüfen. Mehr Beachtung bekommen die Manuskripte, die über Literaturagenturen kommen. Daher kann es sich anbieten, sich zunächst bei einer solchen Agentur zu bewerben.
Auch dabei solltest du dich informieren, welche Agenturprofile zu deinem Manuskript passen und was die Anforderungen für Einsendungen sind. Es werden meist ähnliche Bewerbungsunterlagen benötigt wie bei den Verlagen und auch hier ist die Konkurrenz groß. Lass dich aber nicht entmutigen, wenn du abgelehnt wirst, sondern bewirb dich bei weiteren Agenturen oder Verlagen. Oder du versuchst es später mit einem anderen Manuskript.
3. Selfpublishing
Alternativ kannst du dein Buch auch selbst veröffentlichen. Hierbei entfällt die Bewerbungshürde, doch dadurch ist es nicht unbedingt leichter. Denn während du bei der Verlagsveröffentlichung kein finanzielles Risiko hast, musst du beim Selfpublishing zunächst selbst tief in die Tasche greifen.
Um dein Buch professionell herauszubringen und möglichst viele Leute anzusprechen, solltest du Lektorat, Korrektorat und Coverdesign in Auftrag geben. Außerdem kommen Kosten fürs Marketing hinzu.
Ob der Verkauf deine Ausgaben wieder ausgleicht, kannst du vorher nicht genau wissen. Selfpublishing geht mit einem höheren Risiko einher, bietet dir aber auch viele Freiheiten.
Selfpublishing: Print on Demand oder Auflagendruck?
Beim Selfpublishing sind außerdem zwei verschiedene Wege zu unterscheiden: Du kannst dein Buch über eine Selfpublishing-Plattform wie BoD, epubli oder Tredition veröffentlichen. Der Vorteil ist, dass du hier ein geringeres Risiko trägst, da die Bücher nur dann gedruckt werden, wenn eine Bestellung eingeht. Du musst also nicht tausend Bücher drucken lassen und fürchten, nur hundert zu verkaufen. Dafür sind die Kosten pro Buch hier häufig höher und du bekommst entsprechend eine geringere Gewinnmarge oder musst höhere Verkaufspreise verlangen.
Außerdem hat man hierbei einen geringeren Einfluss auf die Druckqualität, was gerade bei Kinderbüchern mit vielen Illustrationen schwierig sein kann. Denn anders als bei Erwachsenenbüchern zählt hier nicht nur der Inhalt des Buches, sondern auch die Gestaltung ist ein wichtiger Faktor.
Alternativ kannst du dein Buch daher bei einer Druckerei in Auftrag geben und eine ganze Auflage drucken lassen. Hierbei kannst du die Druckereien vorab prüfen und schauen, welche gut zu deinen Anforderungen passt.
Bei dieser Option kümmerst du dich in der Regel auch selbst um den Versand. Das kann ein Vorteil sein, weil du dir Mühe geben und vielleicht noch eine Postkarte oder dergleichen dazulegen kannst. So kannst du deinen Käufer*innen schon beim Auspacken ein schönes Erlebnis bieten, was sich gerade bei Kinderbüchern anbietet. Aber es ist natürlich auch mit mehr Aufwand verbunden und du solltest dich fragen, ob du dafür ausreichend Kapazitäten hast oder dir freischaufeln willst.
Eine sehr individuelle Frage
Alle Vorgehensweisen haben also ihre Vor- und Nachteile und du kannst am Ende nur individuell für dich abwägen, was am besten zu dir persönlich passt.
