5 Schreibtipps für Kinderbücher und Romane

von | Jun 2, 2023 | Allgemein

Was macht eine gut erzählte Geschichte aus? Und wie kann ich bewusst an meinem Schreibstil arbeiten? Hier gebe ich dir fünf Tipps, um deine Geschichte noch lebendiger und interessanter zu erzählen.

1. Show, don’t tell

Übersetzt heißt der Leitspruch: zeigen, nicht erzählen. Ein Text soll möglichst lebendig und atmosphärisch geschrieben werden. Statt nur zu behaupten, dass jemand traurig ist, kann gezeigt werden, dass sich Tränen in den Augen sammeln, dass die Person schluchzt oder ihre Sicht vor Tränen verschleiert ist. Das weckt ein viel konkreteres Bild und man kann sich beim Lesen besser in die Situation hineinversetzen.

2. Alle Sinne einbeziehen

Um noch mehr Atmosphäre zu schaffen, können die verschiedenen Sinne angesprochen werden. Beschreib also nicht nur, wie etwas aussieht, sondern auch, wie es an einem Ort riecht oder was man hören kann. Wenn deine Figuren etwas essen, kannst du auf den Geschmack eingehen. Du solltest es damit nicht übertreiben, doch gezielt eingesetzt, können solche Details dazu beitragen, die Geschichte lebendiger zu machen.

3. Deus ex machina

Gemeint sind mit diesem Ausdruck Situationen, in denen sich alle Probleme wie von selbst auflösen. Die Protagonistin ist ausgehungert und braucht dringend Essen? Zufällig begegnet sie einer Person, die Lebensmittel verschenkt. Solche Auflösungen sind vereinzelt und gerade bei kleineren Problemen in Ordnung. Aber wenn sich alle Konflikte auf diese Weise lösen, wirkt das wenig kreativ und sorgt beim Lesen für ein unbefriedigendes Gefühl.

4. Infodumping vermeiden

Gerade am Anfang der Geschichte oder wenn eine neue Figur auftaucht, neigt man dazu, möglichst schnell möglichst viele Informationen vermitteln zu wollen. So viele Informationen kann sich aber kaum jemand auf einmal merken, außerdem reißt es aus der Geschichte heraus. Besser ist es, die Informationen nach und nach in die Erzählung einzuflechten. Wenn möglich werden sie indirekt vermittelt. Statt zu beschreiben, dass eine Person strebsam ist, könnte zum Beispiel immer wieder erwähnt werden, dass diese Person lernt. So lassen sich die Informationen beim Lesen viel besser verarbeiten und sie bleiben besser hängen.

5. Satzlänge variieren

Wichtig für einen guten Text ist auch der Erzählrhythmus, der unter anderem von der Satzlänge geprägt wird. Wir alle haben einen anderen Schreibstil. Grundsätzlich gilt aber, dass auf sehr lange, verschachtelte Sätze verzichtet werden sollte. Ansonsten bietet sich ein Wechsel aus kurzen und langen Sätzen an. Das lässt sich auch an die Situation anpassen. Zu actionreichen Szenen passen kurze, knackige Sätze. Wenn es ruhiger zugeht, können die Sätze auch etwas länger und ausschweifender werden. Um den Erzählrhythmus zu prüfen, kann es helfen, den Text laut zu lesen.

Lektorin Lisa Bogen vor einem Bücherregal mit Romanen

Hallo!

Ich bin Lisa, arbeite als freie Lektorin und möchte dir mit diesem Blog Tipps rund ums Schreiben vermitteln. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Kinderbüchern und Jugendbüchern.